DadA-Literatur, Dok.-Nr.: DA-L0000784Scheu, Andreas Umsturzkeime: Erlebnisse eines Kämpfers. - Wien, 1923-1925. - 3 Bde., Bd. 1: XYZ S., Bd. 2: XYZ S., Bd. 3: XYZ S. ABSTRACT: Die Lebenserinnerungen von Andreas Scheu (1844-1927), der bis 1874 zu den führenden Vertretern der österreichischen Sozialdemokratie gehörte. Zu Beginn der 80er Jahre zählte er zum engeren Mitarbeiterstab der von Most in London herausgegeben "Freiheit" gehörte. Später wurde er in der englischen Arbeiterbewegung aktiv und war einer der Mitbegründer der Social Democratic Federation.
Rudolf Rocker beurteilt in seiner Most-Biographie den Quellenwert von Scheus Memoiren recht kritisch. So schreibt er: "Im dritten Teil seiner Erinnerungen entwirft Scheu ein wahres Zerrbild von Most aus der Zeit seiner Londoner Periode, das von handgreiflichen Unrichtigkeiten und falschen Beuhauptungen nur so strotzt". Nettlau scheint die Arbeit nicht so kritisch zu beurteilen, jedenfalls zitiert er sie unkommentiert. Scheu selbst beurteilt er in 3. Bd. seiner "Geschichte der Anarchie" wie folgt: "Andreas Scheu blieb stets ein mit dem Blanquismus kokettierender Sozialdemokrat (S.157) [...], der englischen Sprache als Redner wirklich mächtig und einen klaren Sozialismus vertretend, der dem von [William] Morris damals [Anfang der 80iger Jahre] sehr nahe stand (S.342). Was nicht verwundert, denn Scheu und Morris kannten sich persönlich (s. bes. S. 359f.). An anderer Stelle charkterisiert er Scheu als einen "autoritär veranlagten Sozialisten" (S. 357 u. 359). Auch Mackay scheint Scheu gekannt zu haben (s. S. 364).
Von der jüngeren Forschung sind die Memoiren Scheus bislang kaum als Quelle berücksichtigt worden. [Bearb.: js] Bearbeitungsstand: 01.05.1992; 18.08.1994 |
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